Das Brandungsvorfach - Montagedetails
(1)
Brandungsblei zwischen 100 bis 250 g.
Wird auf sandigem Grund geangelt, mit starker Seitenströmung, sind Krallenbleie
notwendig.
(2)
Wirbel
oder Bleiclip
zum
Einhängen und schnellem Wechsel des Brandungsbleis sollten mit hoher Tragkraft
gewählt werden, damit ohne Verlust des Bleis, Hänger gelöst werden können. Schon
die Fliehkraft beim Wurf verlangt stabile Wirbel oder Einhänger.
(3)
Weitwurfclips (Impact Shield)
sind
für weite Würfe und zur Köderschonung ein absolutes muss. Ohne Weitwurfclip
dreht sich die Montage während der Wurfphase, der Köder verschiebt sich oder
fällt teilweise vom Haken. Neben der Standardausführung gibt es Clips mit
Schirm. Diese haben eine bessere Luftverdrängung und schützen den Köder
zusätzlich, sollten aber nur direkt hinterm Blei montiert werden (abwärts
geklippte Mundschnur). Für aufwärts geklippte Montagen (Clip in nähe der
Einhängeschlaufe) bringt der Clip mit Schirm keine Vorteile. Hier reicht ein
Standard-Clip völlig aus.
(4)
Die
Vorfachschnur sollte einen Durchmesser
von 0,60 bis 0,70 mm haben.
(5+6)
Die Mundschnur/Seitenarm
kann direkt an die Vorfachschnur geknotet werden oder man montiert
kleine
Wirbel für schnelles
austauschen der Mundschnur. Man muss sich aber im klaren sein, dass alle
zusätzlichen Montageteile auf Kosten der Wurfweite gehen.
Um maximale
Wurfweiten zu erzielen, sollte die Mundschnur direkt an das Vorfach geknotet
werden. Der Wirbel für die Mundschnur sollte
möglichst im rechten
Winkel von der Schnur abstehen (Montage mit Stopperknoten
und Perlen, siehe Seite 24/25)
damit ein verheddern mit
der Vorfachschnur gemindert wird.
(7) Die Stärke der Mundschnur (Seitenarm) sollte 0,30 bis 0,40 mm betragen. Ideal sind Schnüre die sich auf Grund der molekularen Struktur (memory free), nach Verdrallen oder Knickbildung wieder gerade ziehen lassen. Die relativ abriebfest sind und sich nicht so schnell verheddern. Vorfachmaterial wie z. B. Sunset Amnesia, Balzer Zero Twist oder Sufix Memory Free erfüllen diese Eigenschaften. Nachteil (allgemein bei Mono), ein gedehntes Vorfach hat nicht mehr die exakte Länge und ist bei komplizierten Montagen auszutauschen.
(8) Ob Perlen einen Dorsch zusätzlich zum Biss reizen, ist Glaubenssache. Tatsache ist jedoch, dass der neugierige Plattfisch sich von bunten Perlen beeindrucken lässt. Auftriebsperlen halten einen Köder vom Grund fern der sich dann auch bei leichter Strömung verführerisch bewegt.
(9) Für Dorsch sind Meeres-Naturköderhaken der Größe 2/0 und 3/0 gut geeignet. Für Plattfisch oder als Allroundhaken eignen sich Butthaken der Größe 1/0 und 2/0 .
(10) Köder zum Brandungsangeln gibt es im Handel in Küstennähe. Hier kommt nur der Wattwurm oder der Seeringelwurm in frage. Experimente mit anderen Ködern hatten nur mäßigen Erfolg.
(11) Zum Einhängen der Brandungsmontage sind stabile Meereswirbel notwendig. Hier darf nicht gespart werden.
(12) Wer keine Keulenschnur (spezielle Brandungsschnur) als Hauptschnur verwendet, benötigt eine Schlagschnur.
(13) Als Hauptschnur verwendet man eine spezielle Brandungsschnur (Keulenschnur) oder in Verbindung mit einer Schlagschnur eine 0,28 bis 0,33er Monofile oder 0,11 bis 0,17er Geflecht. Wer Gewichte bis höchstens 150g verwendet und auf extreme Wurfweiten verzichtet, kann eine durchgehende Hauptschnur ohne Schlagschnur wählen. Die Hauptschnur sollte dann 0,40 bis 0,50 mm bei Monofile und 0,20 bis 0,26 mm bei Geflecht stark sein.
Standard-Vorfach
Untergrund: Sand, Mischgrund, Kraut
Fischart: vor allem Dorsch aber auch Plattfisch
Für Windstärken: 1 bis 7
Das Standard-Brandungsvorfach wie viele Brandungsangler es oftmals bevorzugen.
Diese Montage ist leicht herzustellen und nur mit den nötigsten Montagebauteilen
versehen. Maximale Wurfweiten können mit diesem Vorfach erzielt werden. Es ist
für Dorsch besonders fängig, kann aber auch für Plattfisch genommen werden.
Zeichnung rechts zeigt das Vorfach mit Wattwurm bestückt. Der Haken ist
hinter dem Weitwurfclip eingehängt, die Mundschnur ist gespannt, die Montage ist
klar zum Wurf. Wurfweiten an die 100 Meter sind für geübte Brandungsangler
durchaus möglich. Beim Aufprall auf die Wasseroberfläche, oder bei
Grundberührung, entspannt sich die Vorfachschnur und der Haken löst sich vom
Weitwurfclip.
Nachläufer-Vorfach (Bild 2)
Untergrund: Sand, Mischgrund
Fischart: Dorsch, Plattfisch
Für Windstärken: 1 bis 7
Sehr fängiges Brandungsvorfach für weite Würfe. Die Vorfach-länge beträgt ca. 80
cm. Die Länge der Mundschnur richtet sich nach Strömung und Brandung. Starke
Brandung 40 cm und 50 bis 60 cm bei schwacher Brandung.
Bei dieser
Montage befindet sich der Köder auf oder in Grundnähe (Hängergefahr bei Kraut).
Die zweite Variante zeigt die Nachläufermontage mit Wirbel zum schnellen
wechseln der Mundschnur. Auftriebsperlen
sorgen für mehr Bewegung des Köders und locken die neugierigen Plattfische zum
Köder.
Festmontage und Nachläufer mit Mundschnurfeder (Bild 3)
Untergrund: Sand, Mischgrund, Kraut
Fischart: Dorsch, Plattfisch
Für Windstärken: 1 bis 7
Identisch mit den oben gezeigten Montagen nur wurde hier zusätzlich eine Mundschnurfeder (SRT-Feder) verwendet. Die Feder verhindert bei extremen Weitwürfen das Überdehnen der Mundschnur und erleichtert das Einklippen des Hakens. Außerdem wird die Mundschnur während der Wurfphase immer optimal auf Spannung gehalten. Die Mundschnurfedern können auch bei Doppelhakenmontagen verbaut werden.
Doppelhaken-Vorfach (Bild 4)
Untergrund: Sand, Mischgrund
Fischart: Dorsch, Plattfisch
Für Windstärken: 1 bis 5
Für den Nahbereich kann die Montage ohne Weitwurfclip benutzt werden. Für weite
Würfe empfiehl sich die Montage mit Weitwurfclip.
Bei der Weitwurfmontage
werden vor dem Wurf beide beköderten Haken
auf den Weitwurfclip gelegt. Deshalb ist beim Bau dieser Montage auf
exakte Länge und Ausrichtung der Mundschnüre zu achten.
Bei Doppelhakenmontagen erhöht sich die Lockwirkung und oftmals werden
Plattfisch-Doubletten gelandet. Extrem weite Würfe sind wegen der
Windanfälligkeit jedoch nicht möglich.
Doppenhaken-Vorfach mit Cascade Wirbel für weite Würfe (Bild 5)
Untergrund: Sand, Mischgrund
Fischart: Dorsch, Plattfisch
Für Windstärken: 1 bis 5
Beim Bau dieser Montage ist auf exakte Länge und Ausrichtung der Mundschnüre zu achten.Der zweite Weitwurfclip befindet sich an einem Spezialwirbel für Brandungsangler.
Liftsystem (Bild 6 linke
Zeichnung)
Untergrund: Grund mit Hängergefahr
Fischart: Dorsch
Windstärke:
3 bis 7
Beim einholen der Schnur nach einem Biss, wird das Blei nach oben gezogen.
Hänger lassen sich so vermeiden.
Diese Montage sollte nur bei guter Brandung
benutzt werden, da die Mundschnur ohne Strömung am Vorfach bleibt.
Liftsystem mit 2 Haken /
Sturmvorfach (Bild 6 rechte Zeichnung)
Untergrund: Grund mit Hängergefahr und Kraut
Fischart: Dorsch
Windstärke:
3
bis 7
Für extreme Wettersituationen gut geeignet. Lässt sich trotz der zwei Haken weit
werfen.
Beide Haken werden vor dem Wurf auf den Weitwurfklipp gelegt.
Wishbone-Vorfach / Festmontage
(Bild 7 linke Zeichnung)
Untergrund: Sand, Mischgrund
Fischart: Plattfisch,
Dorsch
Windstärke: 1 bis
5
Eine der besten Montagen bei Seitenströmung. Bei Plattfisch sind oftmals
Doubletten zu erwarten.
Der Weitwurfklipp wir vor dem Wurf mit beiden Haken belegt.
Wishbone-Vorfach Nachläufer (Bild
7 rechte Zeichnung)
Eine leichte Brandung und sandiger Boden ist für das Wishbone-Nachläufer-Vorfach
ideal.
Durch die dicht zusammenliegenden Köder und die Sandaufwirbelung des
Bleis, hat dieses Vorfach eine große Lockwirkung.
Der Weitwurfklipp wir vor dem Wurf mit beiden Haken belegt.
Für weite Würfe bei Wind, ist diese Montage wegen
des komplexen Aufbaus natürlich nicht geeignet.
Durchlauf-Brandungsvorfach (Bild 8)
Untergrund: Sand, Mischgrund
Fischart: Plattfisch, Dorsch
Für Windstärken: 1 bis 5
Beim Einholen nach einem Biss, befindet sich das Blei nicht am Ende der Montage,
sondern der Fisch. Dadurch vermeidet man Hänger und es lässt sich leichter
einholen. Auftriebsperlen am Hakenvorfach sorgen für Köderbewegung bei leichter
Strömung und locken Plattfische zum Köder.
Exakte Maßarbeit ist beim Bau
dieser Montage nicht notwendig.
Mundschnur und Vorfachschnur spannen sich nach dem Ein-klippen des Hakens und
haben, durch das frei laufende Blei, immer die optimaler Länge. Nur die starke
Vorfachschnur, vom Weitwurfclip bis zum unteren Wirbel, muss etwas länger sein
als das Hakenvorfach.
Für das Plattfischangeln auf Sandbänke und leichtem
Mischgrund, eine in der Herstellung unkomplizierte aber fängige Montage. Ideal
für Anfänger der Küstenangelei.
PDF-Datei über Brandungsvorfächer mit weiteren Infos: Download